Die ersten Schmetterlinge des Jahres

Um den Monatswechsel verwöhnte uns die Sonne mit wohltuendem Licht und Wärme nach der trüben, kalten Jahreszeit. Jetzt zieht es Jung und Alt raus in die Natur, um Sonne zu tanken und Vögeln zu lauschen. Mit etwas Glück konnte der ein oder andere auch bereits die ersten Insekten entdecken, die sich schon aus ihren Verstecken herausgetraut haben. So laben sich im Februar schon Honigbienen und Schwebfliegen an Krokussen und Winterlingen und dicke Königinnen der dunklen Erdhummeln sind auf Futtersuche und fliegen von Blüte zu Blüte der Christrosen, um wieder aufzutanken, denn ihr Wintervorrat ist bald verbraucht. Daher ist es umso wichtiger, dass die frühen Insekten auch bei Temperaturen unter 10 Grad schon genug Nahrung an Frühblühern in unseren Gärten und in der Landschaft finden.

 

Manch einer ist erstaunt, so früh im Jahr auch schon die ersten Schmetterlinge umherfliegen zu sehen. Das liegt daran, dass ein paar wenige Tagfalter, wie der Kleine Fuchs, das Tagpfauenauge und der C-Falter als erwachsenes Insekt an geschützten Stellen überwintern: unter einer Laubdecke, im Holzstapel, im Schuppen oder auf dem Dachboden. Der Zitronenfalter kann wegen einer Art von Frostschutzmittel in seinem Körper sogar frei sitzend in der Vegetation überwintern und mit seinen zusammengeklappten Flügeln eisige Temperaturen von bis zu -20 Grad überstehen. Mit einer Lebensdauer von 12-13 Monaten gehört er zu den langlebigsten Falten in Europa.

 

Wenn die wärmende Frühlingssonne diese Schmetterlinge aufweckt, können sie bereits ab Februar durch unsere Gärten flattern. Auch sie sind auf der Suche nach „Flugbenzin“, also süßem Blütensaft. Finden die Falter eine Salweide, so haben sie Glück, denn diese gehört zu den Bäumen und Sträuchern, die besonders früh im Jahr blühen. Salweiden sind auch wunderbare Raupenfutterpflanzen für sehr viele Schmetterlingsarten und werden daher von zahlreichen Faltern als Eiablageplatz bevorzugt. Schlüpfen später die Raupen, befinden sie sich gleich an der passenden Futterquelle.

 

Monitoring „Frühe Falter“

 

Auf der NABU-Naturgucker-Plattform - einer Meldeplattform für Tiere, Pflanzen und Pilze - stehen derzeit bei dem Projekt „Frühe Falter“ vor allem sechs sehr bekannte Falterarten im Fokus der Erfassung. Man kann die selbst beobachteten Insekten hier einfach eintragen und damit dazu beitragen, dass über die Jahre genauere Erkenntnisse beispielsweise zu Veränderungen des Klimas am geänderten Flugzeit- oder Überwinterungsverhalten der Schmetterlinge gewonnen werden können. Zu finden ist das Projekt hier: https://www.naturgucker.de/natur.dll/pDvYheLZYRkWIfDkNGTEsmLR66a/