Eis kratzen kann teuer werden

Nach den ersten frostigen Nächten steht für zahlreiche Autofahrer vor Fahrtantritt erst mal Eis kratzen auf dem Programm. Viele Leute erhoffen sich einen schnelleren Erfolg, die Scheiben frei zu bekommen, wenn sie vorher den Motor starten. Der Naturschutzbund Bürstadt rät jedoch aus Umweltaspekten davon ab, während dieser frühmorgendlichen Tätigkeit den Motor laufen zu lassen, denn im Leerlauf ohne Last braucht der Motor viel länger, um auf Betriebstemperatur zu kommen und wird nicht warm. Dafür ist der Schadstoffausstoß und der Spritverbrauch eines kalten Motors doppelt bis dreimal so hoch wie im Fahrbetrieb. Zudem führt dies zu schnellerem Verschleiß, da sich das kalte Öl viel langsamer im Motor verteilt. Dass sich so gesundheitsschädliche Stoffe, wie Kohlenmonoxid und Stickoxide am Standplatz sammeln, sollte nicht unterschätzt werden.

 

Im Übrigen ist es laut Straßenverkehrsordnung verboten, den Motor unnötig laufen zu lassen, so dass morgendliche Eiskratzer mit laufendem Motor ein Bußgeld von 10 Euro riskieren. Dies gilt auch für Autofahrer, die parken und den Motor laufen lassen, weil sie auf jemanden warten oder telefonieren.

 

Wenn man morgens auf das Eis kratzen verzichten möchte, ist es ratsam, einfach abends die Autoscheiben mit einer Folie abzudecken, oder, wenn möglich, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, bei denen man gleich in einen warmen Innenraum einsteigen kann.

 

Auch wenn im Straßenverkehr eine etwas längere Standzeit beispielsweise an Ampeln oder Bahnübergängen zu erwarten ist, sollte der Motor abgeschaltet werden. Dies rentiert sich spätestens, wenn man länger als 30 Sekunden stehen muss und wird mit geringerem Spritverbrauch belohnt.

 

Grundsätzlich sollte man beim Losfahren nicht sofort Gas geben, sondern niedertourig fahren und früh hochschalten: schon nach einer Wagenlänge kann in den zweiten Gang geschaltet werden. Auch auf diese Weise wird weniger Kraftstoff verbraucht, denn gerade wenn der Motor kalt ist, benötigt er auf den ersten paar hundert Metern am meisten Sprit. Dies können 30 Liter oder mehr pro 100 km sein.

 

Daher sollte man sich besonders bei kurzen Strecken überlegen, ob man das Auto stehen lassen kann und stattdessen den Weg zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen könnte. Solange die Straßen trocken sind, kann man auch in der kalten Jahreszeit problemlos mit dem Rad fahren, wenn man sich entsprechend mit Handschuhen, Schal und Mütze unter dem Helm ausstattet. Durch die kurzen Tage sollte man daran denken, schon früh die Fahrradbeleuchtung einzuschalten und für zusätzliche Reflektoren zu sorgen, um gut wahrgenommen zu werden.