Bei Wespennestern erst mal Rat holen

Die Nester von Feldwespen sind sehr klein und besitzten keine Hülle.
Die Nester von Feldwespen sind sehr klein und besitzten keine Hülle.

Wespen lieben es trocken und warm. Dieses Jahr bietet durch wenig Regen und warme Temperaturen seit dem Frühjahr optimale Voraussetzungen für die erfolgreiche Entwicklung von Wespennestern. Da jetzt das Blütenangebot stark abnimmt, können wir in den kommenden Wochen vermehrt mit Wespen auf Balkon und Terrasse rechnen.

 

Leider ist nur wenig bekannt, dass hierzulande neun verschiedene, staatenbildende Wespenarten vorkommen. Obwohl nur zwei Arten, die Deutsche und die Gemeine Wespe, überhaupt am Tisch lästig werden können, steht die gesamte Wespen-Familie in schlechtem Ruf. Als Folge werden immer wieder gefundene Nester, auch der anderen Wespenarten, vorschnell zerstört.

 

Vielfach werden selbst die kleinen Nester der harmlosen Feldwespen entfernt, obwohl diese nicht an den Tisch fliegen und so beim Grillabend stören würden. Man kann Feldwespen gut an den langen, herunterhängenden Beinen im Flug erkennen. Ihr Nest hat keine Hülle und es wird nur eine einzelne, graue Wabe mit offen liegenden Zellen gebaut.

 

Auch die frei hängenden Nester der Mittleren Wespe, die in Hecken oder an Häuserwänden zu finden sind, werden regelmäßig ungerechtfertigt vernichtet. Da die harmlose Mittlere Wespe zudem in der frühen Nestphase viele Fressfeinde hat, ist sie insgesamt selten geworden.

 

Alle Wespen unterliegen dem allgemeinen Artenschutz, da sie von großem Nutzen für den Naturhaushalt sind, denn sie erbeuten täglich jede Menge Stechmücken, Blattläuse und Fliegen für ihren Nachwuchs und sind bei Blütenbesuchen auch als Bestäuber aktiv. Hornissen sind sogar besonders geschützt, sodass die Entfernung eines Hornissennests an kritischer Stelle einer Genehmigung durch die Naturschutzbehörde bedarf.

 

Findet man ein Wespennest, sollte zunächst geklärt werden, um welche Wespenart es sich handelt. Anschließend können, falls nötig, individuell weitere Maßnahmen geplant werden. Kann ein Nest nicht an Ort und Stelle verbleiben, sollte einer Umsiedlung immer einer Vergiftung durch einen Schädlingsbekämpfer Vorrang gegeben werden, falls eine Umsiedlung möglich ist.


Der NABU Bürstadt bietet eine kostenlose Beratung zu Wespennestern in Bürstadt an.
Kontakt: nabu-buerstadt-
marion@web.de

Tel. 06206 707434

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