Die Auswirkungen des Klimawandels betreffen uns alle, aber als Einzelner fühlt man sich oft machtlos, hier etwas bewirken zu können.
Dabei kann jeder etwas zur Reduktion von klimaschädlichen Emissionen beitragen beispielsweise durch die Wahl eines geeigneten Stromlieferanten. Mittlerweile haben fast alle Anbieter einen Ökotarif im Programm und auch preislich können diese Tarife gut mit den Kosten von Kohle- und Atomstrom mithalten.
Aber reicht es, einfach nur auf Ökostrom umzusteigen unabhängig vom Stromkonzern?
Um möglichst umweltfreundlichen Strom im eigenen Haushalt zu verwenden, sollte man darauf achten, dass der Energieversorger nachhaltig ausgerichtet ist, außerdem den Ausbau erneuerbarer Energien fördert und unabhängig ist von großen Energiekonzernen, die auf fossile Brennstoffe und Atomstrom setzen. Ökostromanbieter sind vor allem dann besonders geeignet, wenn sie einen Teil des Strompreises in neue, regenerative Anlagen investieren.
Viele Stromunternehmen bieten zwar einen Ökotarif an, fördern aber selbst keinen Ausbau von Wind- und Solarparks im eigenen Land, sondern kaufen Ökostrom aus bereits existierenden, europäischen Anlagen hinzu, beispielsweise aus Wasserkraftanlagen in Norwegen. Damit leisten sie keinen Beitrag zur Energiewende in Deutschland, sondern geben sich nur einen grünen Anstrich.
Da es als Verbraucher nicht einfach ist, im Tarifdschungel den Überblick zu behalten, gibt es Gütesiegel für Ökostrom, auf die man achten sollte, denn der Begriff „Ökostrom“ allein gewährleistet nicht den Ausbau erneuerbarer Energien.
Beim Siegel „Grüner Strom-Label“ (GSL) muss der Strom zu 100% aus erneuerbaren Energien stammen, der Stromanbieter darf nicht an Atom- oder Kohlekraftwerken beteiligt sein, und mindestens 1ct/kWh des Strompreises muss in die Förderung von neuen regenerativen Anlagen oder in Zukunftsprojekte investiert werden. Ähnlich strenge Kriterien weist das Siegel „Ok-Power“ auf. Beide Siegel geben uns als Kunden die Sicherheit, Strom zu verwenden, der ohne schädliche Klimagase produziert wird. Gute Anbieter achten zudem darauf, dass neue, regionale Anlagen auf möglichst naturverträglichen Standorten gebaut werden.
Sicherlich gibt es auch empfehlenswerte Anbieter, die kein Zertifikat besitzen. Allerdings muss man sich hier jeweils genau informieren und nachfragen.
Durch eine geeignete Wahl des Stromanbieters kann jeder einzelne dafür sorgen, dass die Energiewende vorangetrieben wird, weil durch eine erhöhten Nachfrage an grünem Strom die Produktion von Kohle- und Atomenergie immer mehr vom Markt verdrängt wird. Dabei setzt sich der Naturschutzbund Deutschland für einen möglichst naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien ein.
Am schonendsten für die Umwelt ist sicherlich der Strom, der erst gar nicht verbraucht wird.