Schaut man sich das Regendiagramm der vergangenen Monate an, so findet man wochenlange Trockenheit unterbrochen von einzelnen Spitzen mit teils extrem hohem Niederschlag. Heiße Perioden, die mit Wolkenbrüchen und Gewitterschauern beendet werden, scheinen Normalität zu werden. Dabei bräuchte der mittlerweile völlig ausgetrocknete Boden eigentlich tagelangen, gleichmäßigen Landregen, damit das Wasser langsam in tiefere Bodenschichten vordringen kann und der Natur lange zur Verfügung steht, aber diese Wohltat scheint momentan nicht in Sicht zu sein.
Damit auch die Pflanzen im eigenen Garten die Dürrephasen gut überstehen, und gleichzeitig unser kostbares Wasser sorgsam ausgebracht wird, gibt der NABU Bürstadt folgende Tipps.
Zunächst lohnt es sich immer, Regenwasser aufzufangen, gerade bei starken Gewittergüssen, und am besten in abgedeckten Tonnen oder anderen Sammelbehältern. Das wohl temperierte Wasser aus der Regentonne wird von Pflanzen besser vertragen als kaltes Leitungswasser und ist zudem kostenlos. Durch die Abdeckung verhindert man, dass Tiere ins Wasser fallen und sich Mücken entwickeln können.
Dass man am besten früh morgens oder spät abends gießt, haben die meisten Gärtner bereits verinnerlicht, aber auch dann verdunstet ein großer Teil des Gießwassers beim Einsatz von großflächigen Beregnungsanlagen. Daher ist es deutlich effektiver, direkt den Wurzelbereich der Pflanzen zu gießen. Wenn man sich hier Zeit lässt und nach einer halben Stunde ein weiteres Mal mit der Gießkanne oder dem Schlauch wässert, kann der Boden das Wasser optimal aufnehmen. Alternativ empfiehlt sich eine Tröpfchenbewässerung, da das Wasser so direkt in den Boden und damit zu den Wurzeln gelangt.
Des Weiteren kann man entweder mit einer Mulchschicht den Boden vor dem Austrocknen schützen oder die Erde nach dem Wässern regelmäßig auflockern. Auf diese Weise muss seltener gegossen werden.
Gerade Zierrasenflächen verschlingen extrem viel Wasser, will man sie auch in Trockenperioden in sattem Grün erhalten. Hilfreich kann es hier sein, den Rasen länger wachsen zu lassen und Klee, Gänseblümchen und andere Wildkräuter zuzulassen. Besitzer einer Blumenwiese können sich glücklich schätzen, denn solche Wiesen kommen besonders gut mit Trockenheit zurecht.
Generell ist es besser, weniger oft und dafür länger zu wässern, als täglich immer ein bisschen, damit der Boden mehr durchfeuchtet wird und die Pflanzen tiefer wurzeln. Günstig ist es auch, den Garten mit solchen Pflanzen zu gestalten, die trockenheitsliebend sind, wie Natternkopf, Salbei, Glockenblume, Grasnelke, Dost und Fetthenne. Dabei ist die Auswahl heimischer Pflanzen besonders wichtig, da die hier lebenden Insekten und Vögel genau auf diese angepasst sind.