Geschenke mal anders verpacken

Hierzulande ist es in vielen Haushalten so, dass sich die Leute alljährlich nach dem Weihnachtsfest wundern, wie schnell wieder die Papiermülltonne übervoll geworden ist und wie viele gelbe Säcke sich in kurzer Zeit angesammelt haben. Bundesweit steigt das Müllaufkommen an den Weihnachtstagen um schätzungsweise 20 Prozent.

Allein die Geschenkverpackungen aus Hochglanzpapier, schillernden Folien und ellenlangen, sich ringelnden Kunststoffbändern führen zu großen Abfallbergen nach den Festtagen. Alubeschichtetes Geschenkpapier gilt hier als besonders umweltbelastend.

Sicherlich erhöht eine kunstvolle Verpackung die Spannung auf das eigentliche Geschenk, das man so nicht gleich erkennen kann. Zudem ist es ein Zeichen von Wertschätzung, wenn man sich besondere Mühe beim Verpacken gibt.

 

Jedoch gibt es zu den herkömmlichen Geschenkverpackungen viele Alternativen aus wiederverwendeten und umweltfreundlichen Materialien, die keinen extra Müll verursachen und sich trotzdem kunstvoll, optisch ansprechend und individuell gestalten lassen.

So kann man Zeitungspapier, braunes Packpapier oder Kartons bemalen, bekleben oder mit Kartoffelstempeln bedrucken. Ausgemusterte Wandkalender und Landkarten eignen sich durch das stabile Papier hervorragend als Geschenkverpackung. Auch kann man Halstücher, Socken, Geschirrtücher oder Schals zum Einpacken verwenden. So wird die Verpackung gleichzeitig zum zweiten Geschenk.

Oft reicht es aus, Präsente einfach nur mit einer Stoffschleife zu dekorieren statt Unmengen an frisch gedrucktem Papier einzusetzen, das im Endeffekt nur für den kurzen Moment des Überreichens wirkungsvoll ist, aber schon nach dem Auspacken des Geschenks im Müll landet.

 

Band aus Naturfasern, Wolle, Stoffstreifen oder Krepppapier sind eine gute Alternative zum üblichen Geschenkband aus Kunststoff. Stoffbänder können aufbewahrt und immer wieder eingesetzt werden.

 Wieso wird es nur noch selten praktiziert, gebrauchtes, aber noch intaktes Geschenkpapier mehrfach zu verwenden? Zu Großmutters Zeiten war dies noch üblich und schon sehr nachhaltig gedacht.

 Wenn trotzdem neue Geschenkrollen zum Einsatz kommen sollen, empfiehlt sich unbeschichtetes Papier, das aus Recyclingmaterial besteht und mit dem Blauen Engel zertifiziert ist.

 

Eine Reduktion des Verpackungsmülls zum Weihnachtsfest kann man übrigens am Leichtesten erreichen, indem man seinen Lieben einfach Zeit schenkt, die man zusammen verbringt, statt teure Dinge zu kaufen, die der Beschenkte oft gar nicht braucht. Dieses wertvolle Geschenk der Zeit für eine gemeinsame Aktivität kann auf eine Karte geschrieben werden - am besten mit festem Termin - und bedarf keiner aufwendigen Verpackung.