Auch bei Saatgut auf Bio setzen

Bio-Saatgut ist von Schadstoffen unbelastet, samenfest und bietet eine große Vielfalt

Die Tage werden länger, die Meisen fangen an, nach Nistplätzen zu suchen und die ersten Krokusse strecken ihre Blüten der Sonne entgegen. Zeit, daran zu denken, Samen für Gemüse, Blumen und Kräuter zu besorgen.

 

Nicht nur beim Kauf von Lebensmitteln, auch bei der Auswahl von Saatgut sollte man möglichst auf bio-zertifizierte Sorten setzen, denn hier werden bereits die Mutterpflanzen unter Bio-Bedingungen angebaut, also ohne Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel, Mineraldünger und ohne Beize. Damit bleiben die Böden beim Anbau unbelastet und die Samen frei von Schadstoffen.

 

Positiv ist auch, dass die Bio-Saatgut in der Regel samenfest ist. Das bedeutet, dass die aus den nachgezogenen Pflanzen gebildeten Samen wieder dieselben Merkmale haben wie die Mutterpflanze selbst. Bei konventionell hergestelltem Saatgut ist das meist anders, denn es handelt sich hier fast immer um Hybride, erkennbar am Aufdruck F1. Versucht man, im nächsten Jahr, Samen aus solchen hybriden Sorten nachzuziehen, so unterscheiden sich deren Eigenschaften vollkommen von der Elterngeneration. Daher muss man hybride Sorten jedes Jahr neu kaufen.

 

Ein weiterer Vorteil von Gemüse aus Bio-Saatgut besteht darin, dass die Pflanzen oft widerstandsfähiger und kräftiger sind, als diejenigen aus herkömmlichem Anbau, weil sie Zeit hatten, sich an regional vorkommende Schädlinge und wechselnde Klimabedingungen vor Ort anzupassen. Da der biologische Anbau aufwendiger und weniger ertragreich ist, liegen die Samentüten von Bio-Saatgut preislich meist etwas höher als konventionelles Saatgut.

 

Zudem kümmern sich einige Anbaubetriebe von Bio-Samen verstärkt um den Erhalt alter Sorten, die in den letzten hundert Jahren durch Neuzüchtungen mehr und mehr verdrängt wurden. So kann man als Hobbygärtner durch die gezielte Auswahl von alten, selten gewordenen Gemüsesorten die Küche mit neuen Farben durch violette Möhren und dunkle Paprika, neuen Formen, wie runde Zucchini und längliche Radieschen und auch neuen Geschmackserlebnissen bereichern.

 

Übrigens eignen sich mit heißem Wasser ausgespülte Eierschalen hervorragend als Anzuchtgefäße, da man sie später einfach zusammen mit den Setzlingen eintopfen kann und die Schale gleichzeitig als Dünger wirkt.

 

Unter Nabu.de(*)  findet man eine umfangreiche Liste verschiedener Bezugsadressen für Bio-Saatgut, z.B. Bingenheimer Saatgut, Dreschflegel oder Samenfest, falls man im örtlichen Handel nicht fündig werden sollte.

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