Vielfalt statt Einheitsbrei

Durch vielfältige Pflanzen und Strukturen im Garten und auf dem Balkon die Artenvielfalt fördern

 

Wir wissen um den Verlust der biologischen Vielfalt, das Aussterben vieler Tier- und Pflanzenarten und stehen all dem meist hilflos gegenüber. Ursächlich sind unter anderem der Verlust von Lebensräumen, und das Fehlen vielfältiger Strukturen unserer aufgeräumten Kulturlandschaft, in der in den letzten Jahrzehnten immer mehr Feldraine, Streuobstwiesen und Feuchtgebiete verschwunden sind.

 

Doch kann jeder Einzelne etwas zum Erhalt des Artenreichtums beitragen. Man sollte die positiven Effekte im Kleinen, also im Garten, im Vorgarten und gar auf begrenzten Balkonen nicht geringschätzen, weil sie in der Summe sehr viel bewirken können, wenn viele mitmachen. Jeder kann seinen eigenen Garten und noch so kleinen Balkon selbst gestalten und hier dafür sorgen, dass Vielfalt entsteht: Vielfalt bei der Bepflanzung und Vielfalt durch Schaffung unterschiedlicher Strukturen, denn Vögel, Kleinsäuger und Insekten brauchen sowohl Nahrung und Unterschlupf als auch Nistmöglichkeiten. Weil die Anforderungen hierzu sehr unterschiedlich sind, ist Strukturreichtum so wichtig: Ein Blühwiesenstreifen, eine Hecke bestehend aus gemischten heimischen Sträuchern, ein Totholzhaufen, Bäume, ein Kräuterbeet, eine Trockenmauer, eine wilde Ecke mit Brennnesseln und Co, ein Teich oder ein Miniteich im Bottich.

 

Damit entstehen für das eigene Auge schöne, abwechslungsreiche Gärten und Balkone und gleichzeitig passende Lebensbedingungen für Falter, Hummeln und Singvögel.

 

Klassischerweise findet man in Balkonkästen und auf Terrassen häufig einheitlich bepflanzte Kübel mit Petunien und Pelargonien. Für Insekten sind diese nicht heimischen Pflanzen völlig unattraktiv. Stattdessen bieten Beete und Töpfe, die mit winterharten Stauden und Kräutern bepflanzt sind oder die einfach nur eine Wildblumenmischung enthalten, vielen verschiedenen Tieren Nahrung. Wenn zudem darauf geachtet wird, dass im Garten und auf dem Balkon vom Vorfrühling bis in den späten Herbst hinein immer etwas blüht und auch Samenstände stehen gelassen werden, erfreut das nicht nur Schmetterlinge und Vögel, sondern auch wir selbst können regelmäßig Neues bestaunen.

 

 

Um die Pflanzenvielfalt im Garten zu erhöhen, kann man ganz einfach mit Nachbarn und im Bekanntenkreis Ableger und ausgesamte Blumen tauschen. Am kommenden Wochenende gibt es außerdem die Gelegenheit, auf dem Lampertheimer Wochenmarkt am Samstag, den 09. April und auf dem Bürstädter Frühlingsmarkt am Sonntag, den 10. April bei den Pflanzentauschbörsen der jeweiligen NABU Ortsgruppen überzählige Stauden, Frühlingszwiebeln oder Gemüsepflänzchen mit anderen zu tauschen und neue Pflanzen zu erstehen, damit unsere Gärten und Balkone immer vielfältiger und bunter werden.