Gärten für Wildbienen

Am 20. Mai ist Weltbienentag, ein Tag, um auf die große Bedeutung unserer Bienen für die Natur aufmerksam zu machen und gleichzeitig zu zeigen, dass immer mehr Bienenarten bedroht sind. Die meisten Menschen verbinden mit dem Wort „Biene“ die Honigbiene. Dabei gibt es über 560 andere Bienenarten allein in Deutschland, die alle gemeinsam für die Bestäubung von Pflanzen und damit für Früchte und Samen sorgen.

Enorme Vielfalt

 

 

Die Vielfalt dieser Wildbienenarten ist enorm und reicht von der 4 mm kleinen Steppenbiene über größere Mauerbienen, pelzige Hummeln bis hin zur 3 cm großen Holzbiene. Aber nicht nur äußerlich unterscheiden sich all diese Wildbienenarten, sondern auch in ihrer vielfältigen Lebensweise. Die allermeisten Wildbienen nisten im Boden oder an Steilwänden und graben dort selbst ihre Gänge. Ein Viertel baut die Nistzellen oberirdisch in Käferfraßgängen, Stängeln oder frei an Steinen. Dabei nutzen sie unterschiedlichste Materialien für die Kinderstuben: Die einen stellen Zwischenwände aus Lehm, Steinchen oder Sand her, andere bauen Zellen aus Blättern oder Pflanzenwolle, manche bauen ihre Nester ganz frei aus Harz oder Mörtel.
Besonders wichtig ist es, dass Wildbienen in der Nähe ihres Nistplatzes ausreichend Blüten finden, damit sie Nahrung für sich und ihren Nachwuchs finden. Dabei sind viele Wildbienenarten Spezialisten, die auf eine einzige Wildpflanze angewiesen sind. So braucht beispielsweise die Zaunrübensandbiene zwingend den Pollen der Zaunrübe als Futter für ihre Larven.

 

Drei Dinge brauchen Bienen

 

In ihrer kurzen Lebensdauer von meist nur rund sechs Wochen brauchen Wildbienen also drei Dinge, um für Nachkommen sorgen zu können: Einen Nistplatz, das passende Nistmaterial und die richtigen Blüten. Da die allermeisten Wildbienen sich ganz allein um ihre Nester kümmern müssen, ist es wichtig, dass sie diese drei Dinge möglichst nah beieinander vorfinden. Hierin liegt eine Ursache, dass einerseits die Bienenmasse dramatisch zurückgegangen ist, und andererseits immer mehr Bienenarten auf der roten Liste stehen: Es fehlt schlicht an passendem Lebensraum. Der zusätzliche Einsatz großer Mengen Spritzmittel in Landwirtschaft und Privatgärten stellt eine weitere Belastung nicht nur für Bienen dar.

 

Gärten naturnah gestalten


Um unseren Wildbienen zu helfen, kann jedoch jeder durch die Art der Garten- oder Balkongestaltung einen Beitrag leisten: Um die Vielfalt der Bienen zu fördern, braucht es auch Vielfalt im Garten. Hier sollte es viele unterschiedliche, möglichst heimische Blühpflanzen geben, sodass der Garten das ganze Jahr über in bunten Farben erstrahlt und in dem auch Wildpflanzen eine Chance haben. Zudem braucht es Vielfalt an Strukturen, wie Totholz, Laub- und Reisighaufen, eine Wasserstelle, ein Stück Blühwiese, Heckensträucher, ein Steinhaufen und offene Bodenstellen, damit Bienen ein Zuhause finden.


Geeignete Nisthilfen

 

 

Möchte man oberirdisch nistende Wildbienen zudem noch durch sogenannte „Bienenhotels“ unterstützen, so sollte man sich im Vorfeld über geeignete Nisthilfen informieren, da im Handel leider oftmals gänzlich ungeeignete Produkte angeboten werden, die für unsere Augen schön aussehen, aber wegen des Einsatzes falscher Materialien und einer fehlerhaften Bauweise nicht von Wildbienen angenommen werden. Infos zu geeigneten Nisthilfen findet man auf nabu.de.
Weitere Tipps zu lebendigen und pflegeleichten Gärten bietet die Gartenbroschüre des NABU Bürstadt, die im Bürgerbüro und beim Agrarmarkt Engert oder online unter nabu-buerstadt.de zu erhalten ist.